Musizieren ist ein tolles Hobby: Es macht Spaß, fördert Kreativität und Intelligenz. Informieren Sie uns vor Beginn einer kieferorthopädischen Therapie, welches Blasinstrument ihr Kind spielt. Bringen Sie am besten gleich das Mundstück mit. So können wir im Vorfeld erkennen, inwieweit das Instrument die erforderlichen Zahnbewegungen begünstigt oder erschwert, und den Behandlungsplan entsprechend anpassen. Manchmal dauert es eine Weile, bis Patienten, die ein Blasinstrument spielen, sich an die feste Apparatur gewöhnen, aber es ist kein Hinderungsgrund. Anbei finden Sie weitere Informationen rund um Musizieren mit Zahnspange.
Für das Spielen von Blasinstrumenten ist es wichtig, dass die Zähne des Oberkiefers mit denen des Unterkiefers richtig ineinander beißen. Man spricht auch von einer gesunden Okklusion. Wenn Zähne und Kiefer gesund sind und die Mund- und Gesichtsmuskulatur normal funktioniert, kann nahezu jedes Blasinstrument ohne Risiken für das Gebiss erlernt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Zahnwechsel bereits erfolgt ist. Dies ist etwa im Alter von ca. zwölf Jahren der Fall. Wir empfehlen eine erste kieferorthopädische Beratung im Alter von 6-7 Jahren. Möchte Ihr Kind ein Blasinstrument in jüngeren Jahren erlernen, so ist das auch möglich. In einem Beratungstermin bei Ihrem Kieferorthopäden wird der Entwicklungsstand des Gebisses Ihres Kindes im Zusammenhang mit dem Wunschinstrument geprüft.
Informieren Sie den behandelnden Kieferorthopäden vor Beginn der Therapie, dass Ihr Kind ein Blasinstrument spielt und am besten bringen Sie gleich das Mundstück mit. So kann der Kieferorthopäde im Vorfeld erkennen, inwieweit das Instrument die erforderlichen Zahnbewegungen begünstigt oder erschwert, und den Behandlungsplan entsprechend anpassen.
Blasinstrumente können auch mit einer festen Zahnspange gespielt werden. Es bedarf hierbei vor allem in der Anfangsphase der Behandlung einer gewissen Übung, Geduld oder des ein oder anderen Tricks. So können störende Stellen der Apparatur beispielsweise mit Wachs abgedeckt werden. Zum Schutz der Lippen können auch spezielle Schienen aus Kunststoff über den Brackets zum Einsatz kommen.
Eine Besonderheit stellt der Zeitpunkt des Bogenwechsels bei einer festen Zahnspange dar. Die Bogenstärke wird im Verlauf permanent erhöht, um die gewünschte Zahnposition zu erreichen. Mit dem Kieferorthopäden sollte individuell besprochen werden, ob der geplante Bogenwechsel mit Konzertterminen oder Prüfungsterminen kollidiert. Nach dem Bogenwechsel können die Zähne vorübergehend empfindlich sein. Je nach Instrument kann auch das Einsaugen der Lippe und Weichgewebe an den Brackets unangenehm sein. Hat sich Ihr Kind nach einer oft nur einige Tage oder Wochen dauernden Umstellungsphase an die Apparatur gewöhnt, stellt das Spielen des Instruments mit festsitzender Zahnspange meist kein Problem mehr dar.
Eventuell kann auch eine zungenseitige Positionierung der Brackets von Vorteil sein (Lingualtechnik). Wenn die Brackets auf die Innenseite der Zähne geklebt werden, kommt zu weniger Irritationen der Weichgewebe und der Ansatz bleibt unbeeinträchtigt.
Eine Alternative zu festen Zahnspangen sind herausnehmbare Zahnschienen zur Korrektur der Zahn- und Kieferfehlstellungen, die für jede Altersgruppe angewendet werden können. Auch während des Zahnwechsels ist eine Zahnkorrektur mit sogenannten Alignern möglich. Durch die modernen digitalen Scanverfahren (Intraoralscanner) können die Veränderungen im Wechselgebiss schnell erfasst und die Schienen angepasst werden. Aligner sind für Teenager und Erwachsene generell eine geeignete Alternative zur festen Zahnspange.
Da die Aligner für eine optimale Wirkungsweise ganztags getragen werden sollten, können sie auch beim Üben im Mund behalten werden. Bei einer Aligner-Behandlung kommen zur Optimierung der Zahnbewegung Attachments zum Einsatz: auf den Zahn aufgeklebte biomechanische Haltepunkte. Ob auf den Frontzähnen platzierte Attachments einen Einfluss auf den Ansatz bei Blasinstrumenten haben, muss mit dem Kieferorthopäden oder Zahnarzt vorab besprochen werden. Auch hier sollte die Ansatztechnik nach einer Eingewöhnungsphase nicht mehr beeinträchtigt sein.