Die kieferorthopädische Therapie ist ratsam und notwendig, wenn eine Fehlstellung von Zähnen und / oder Kiefer zu Beeinträchtigungen der Zahnfunktion führt oder die Gesundheit der Zähne, Kiefergelenke oder des Zahnhalteapparates gefährdet ist. Die Zahn- und Kieferstellungen wirken sich unter anderem auf das Gesichtsprofil aus und führt oft zu einer Einschränkung des Aussehens. Wenn eine Fehlstellung ästhetisch störend ist, jedoch keine funktionellen Einschränkungen bewirkt, kann sie ebenfalls behandelt werden.
Die Zähne und Form des Ober- und Unterkiefers beeinflußen die Attraktivität eines Gesichts. Auch wenn Zähne sehr gut gepflegt sind, wirken unregelmäßig angeordnete Zähne oft unschön. Eine Fehlstellung der Kiefer kann darüber hinaus die Gesichtszüge negativ beeinflussen. Zum Beispiel erscheint das Gesicht oft grimmig bei einem starken Vorbiss, weil der Unterkiefer im Verhältnis vorsteht. Eine kieferorthopädische Therapie verbessert nicht nur die Funktion, sondern wirkt sich darüber hinaus häufig positiv auf die Gesichtszüge und damit auf die Ästhetik aus. Sie kann dazu beitragen, das Gesicht harmonisch zu formen und die Zähne regelmäßiger und schöner wirken zu lassen.
Das Ziel der kieferorthopädischen Therapie ist eine optimale Verzahnung, bei der ein Minimum an Arbeit ein Maximum an Effizienz ermöglicht. Die Zähne von Ober- und Unterkiefer treffen genau an den korrekten Stellen aufeinander, damit das Abbeißen, Schlucken und Zerkleinern von Nahrung, die Atmung und das Sprechen problemlos funktionieren.
Mit einer kieferorthopädischen Therapie können Risiken der Gefährdung der Zahngesundheit vermindert werden, denn bei Zahnfehlstellungen entwickeln sich oft Schmutznischen zwischen den verschobenen Zähnen. In diesen Schmutznischen können sich bakterielle Beläge festsetzen, da diese mit Zahnbürste und Zahnseide häufig nur unzureichend gereinigt werden können. Somit wird die Entstehung von Karies, Erkrankungen von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat (Parodontitis) begünstigt und kann zudem den Verlust von Zahnsubstanz fördern.
Bei einer Fehlstellung der Zähne und / oder Kiefer kommt es oft zu Fehlbelastungen. Diese können zu Muskelschmerzen (Craniomandibuläre Dysfunktion) und einer erhöhten Abnutzung der Zähne sowie der Kiefergelenke führen. Eine genau passende Verzahnung der Zähne von Ober- und Unterkiefer reduziert das Risiko von Problemen mit den Kiefergelenken.
Eine kieferorthopädische Korrektur kann auch zur Vorbehandlung bei weiteren Therapien dienen. Werden zum Beispiel bei Erwachsenen fehlende Zähne über längere Zeit hinweg nicht ersetzt, können sich die Nachbarzähne verschieben. Damit ein Implantat, eine Teilprothese oder Brücke eingefügt werden kann, müssen im Vorfeld die Zähne unter Umständen wieder an die richtige Stelle verschoben werden.